Liebe Leserinnen und liebe Leser,
Rituale geben uns Halt, wirken reinigend und ausgleichend, doch bewusst sind sie uns meist nicht. Dabei sind Rituale in die Gestaltung von Weihnachten, Ostern, Geburtstagen oder Hochzeiten eingebunden. Auch das gemeinsame Abendessen in der Familie, der sonntägliche Kirchgang oder dem Kind vor dem zu Bett gehen eine Geschichte vorzulesen, kann zum Ritual werden. Rituale gibt es in sehr unterschiedlichen Zusammenhängen. In der Regel bringen sie Klarheit, Stabiität und beleben die Gemeinschaft. Auch im Coaching kann ein Loslass-Ritual hilfreich sein, längst überholte Lebensvorstellungen, falsche Überzeugungen oder andere Blockaden hinter sich zu lassen.
Der geheimnisvolle Begriff „Ritual“
Das Wort selbst stammt vom lateinischenWort „rītuālis“, was so viel bedeutet wie „den religiösen Brauch betreffend“. Genutzt wird das Wort seit dem 18. Jahrhundert, wird allerdings heute in sehr unterschiedlichen Bedeutungen verwendet. Die Psychologie versteht unter ritualisierten Handlungen schon das morgendliche Zähneputzen oder die Gutenachtgeschichte vor dem Zubettgehen für Kinder. Auch das monatliche Kegeln, der wöchentliche Kaffeeklatsch oder die Zigarettenpause sind ritualisierte Ereignisse. Sie verlaufen nach den immer gleichen Mustern, bieten den Menschen klare Regeln und fördern den Zusammenhalt der Gemeinschaft. Das Wort Ritual wird mit diesen Ereignissen aber häufig nicht in Verbindung gebracht.
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Zeremonien und Rituale
Religiöse Zeremonien wie die Hochzeit, Taufe oder Beerdigung laufen nach bestimmten Ritualen ab. Die Bekreuzigung, der Segen des Pfarrers oder die Besprengung mit Weihwasser sind ritualisierte Handlungen mit hohem symbolischen Wert. Ein Ritual läuft nach klaren Regeln ab, denn es ist wichtig, dass die Handlungen in einer bestimmten Reihenfolge durchgeführt werden. Diese Handlungsabfolgen haben eine wichtige symbolische Bedeutung und können in eine feierliche Zeremonie eingebunden sein. Festgelegte Worte, Gesten oder Handlungen begleiten das Geschehen. Besonders deutlich wird das beispielsweise an Weihnachten, bei einer Betriebsfeier oder der englischen Teezeremonie. Früher sind die Menschen an Weihnachten zuerst in die Kirche gegangen, haben dann zu Abend gegessen und anschließend die Geschenke verteilt. Bei vielen sind diese Abläufe noch heute Brauch. Selbst bei der Weihnachtsfeier in der Firma, zu der sich die Mitarbeiter versammeln, wird in der Regel zuerst eine Rede gehalten. Meist ist es der Chef oder jemand in Leitungsfunktion, der zuerst die Ereignisse des letzten Jahres Revue passieren lässt, Danksagungen an die Mitarbeiter richtet und anschließend das gesellige Beisammensein mit dem Buffet eröffnet.
Rituale helfen, Ängste zu überwinden
Viele denken dabei eher an etwas Mystisches, Initiationsriten indigener Völker oder rituelle Beschwörungen. Tatsächlich halfen Rituale den Menschen schon vor langer Zeit, mit ihren Ängsten umzugehen. Die Anrufung der Elemente diente der Beschwichtigung von Naturkatastrophen, das Räuchern der Verbindung mit der geistigen Welt, das Auflegen der Hände zur Gesundung eines Kranken. Noch heute kann ein Ritual hilfreich sein, Phasen von Instabilität zu überwinden, Übergangszeiten zu gestalten und Heilung zu unterstützen. Bei einer Trennung beispielsweise, bei Trauer oder einer beruflichen Veränderung. Rituale ermöglichen, die Vergangenheit zu würdigen, loszulassen, was nicht zu ändern ist und sich auf Neues einzulassen. In einem geschützten Rahmen können Gefühle ihren Raum bekommen. Damit werden Rituale zu einer großen Hilfe bei der Bewältigung schwieriger Lebensereignisse. Schöne Beispiele dafür sind im Buch “Lass los und werde glücklich” beschrieben.
Wenn Sie etwas loslassen möchten, was nicht mehr in Ihr Leben passt oder eine Lebensphase aktiv verabschieden möchten, freue ich mich auf Ihren Anruf zur Terminvereinbarung. Die Gestaltung von Lebensübergängen findet bei mir sowohl im Coaching, als auch in der Gestalttherapie oder der Supervision ihren Raum.
hre Dörthe Huth
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